Freitag, 28. März 2014

Spanisches Frühstück - Ensaimadas

So, jetzt aber!
Nachdem ich mit meiner Tapas-Trilogie die kulinarische Weltreise nach Spanien nicht angetreten habe, da manchmal die Fingerchen schneller sind als die Augen lesen können (ich sage nur vegetarisch soll es sein).... hänge ich mich jetzt noch schnell im Laufschritt hinten an.

Frühstück ist in den südlichen Ländern ja nicht so doll ausgeprägt wie hierzulande. Einen reichhaltigen Frühstückstisch gibt's da selten. Eher ein süßes Teilchen und einen Café in der Bar.
So haben wir das auch gemacht bei unserem letztjährigen Städtetrip nach Barcelona. Meine Jüngste und ich.




In die Bar, Kaffee und ....meistens Ensaimadas. Hat länger gedauert bis wir das so schnell und fehlerfrei aussprechen konnten wie die Spanier. Wir bekamen aber immer was wir wollten...  Leckere, total lockere und plundrige Hefeschnecken mit Puderzucker bestäubt. Schon allein der Geruch, ach herrlich..
Nach langem Suchen und Herumfragen, konnte mir die Mutter einer Schulfreundin (Spanierin) mit einem Rezept aushelfen und herausgekommen sind, zumindest geschmacklich, fast genau solche, wie wir sie in Barcelona genießen durften. Zum Wickeln muss ich noch ein bißchen üben....



Ensaimadas:
500 g Mehl Type 405
75 g Zucker
1/2 Teel. Salz
1 Pck Hefe
ca 200 ml lauwarme Milch
2 Eßl. Olivenöl
2 Eier
Mehl für die Arbeitsfläche
ca. 200 g weiches Butterschmalz, Puderzucker

Mehl und Salz miteinander vermischen. Die Hefe plus etwas Zucker in der Hälfte der lauwarmen Milch auflösen. Eine Mulde ins Mehl machen und die Mischung hineingeben. Mit etwas Mehl abdecken und vorgehen lassen. Ca. 10-15 min.
Die restliche Milch, Zucker, die Eier und das Olivenöl zugeben und mit einem Knethaken oder einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
An einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
Mit den Händen etwa 10 kleine Kugeln formen und nochmals gehen lassen bis sie sich verdoppelt haben. Mehr ist unpraktisch, da man sie nicht mehr so groß ausrollen bzw. aufrollen kann.


Mit den Händen auf einer bemehlten Fläche kurz durchkneten und dünn ausrollen. Mit dem Butterschmalz bestreichen und zu einer Wurst aufrollen. Die Wurst auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech zu einer Schnecke formen. Jetzt nochmal ca 4 h gehen lassen. - Man kann sie auch über Nacht gehen lassen und morgens zum Frühstück im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 20 min backen. Ich finde allerdings sie haben dann einen alkoholischen (klar, Hefe gärt) Geschmack. -
Nachdem die Schnecken sich nochmals deutlich vergrößert haben, wie beschrieben bei 200°C backen. Wenn sie schön goldbraun sind, aus dem Ofen nehmen und mit Puderzucker bestäuben.
Durch die aufgerollten 'Wurstschnecken' erhalten die Ensaimadas ihre plundrige Konsistenz (hier liegt wohl das Geheimnis und vielleicht am Schmalzaufstrich, denn ansonsten ist es ein normaler Hefeteig).
Am besten schmecken sie eigentlich noch warm. Dazu einen Milchkaffee und alles wird gut.....



Montag, 24. März 2014

Sonntagsgebackenes - Madleines mit feinem Tonka- und Orangenschalen Aroma

Sonntags gibt's Kuchen. Nicht immer. Aber oft. Diesmal nicht. Nur kleine Küchlein.
Madleines. Die fand ich von ihrer Form her schon immer toll und vom Teig her auch. Saftig, luftig, zart.
Gerade hatte der KaffeeRiese die Förmchen in seinem Angebot und da ich meistens zu faul bin,  Kuchen- oder sonst irgendwelche Formen einzufetten, finde ich die Silikonteile ziemlich praktisch.


Im Teig dieses Mal ein bißchen mit Aromen herumexperimentiert. Tonka und Orange finde ich vertragen sich gut. Die kleine Tonkabohne erinnert an Marzipan, man muss nur ein bißchen davon abreiben, um ihr Aroma zu genießen. Der etwas schwerere Duft von Orangenschalen passt gut dazu. Finde ich....



Rezept für ca. 60 Mini-Madleines
190 g Zucker
3 Eier
75 ml Milch
240 g Mehl, gesiebt
1/2 TL Backpulver
90 g weiche Butter
etwas Abrieb von einer Tonkabohne
Abrieb von einer halben kleinen Orange

Backofen auf 220°C vorheizen. Zucker, Orangenschale, Hälfte der Milch und Eier miteinander schaumig rühren.
Mehl und Backpulver vermischen und langsam dazugeben, dabei immer weiterrühren. Milch und weiche Butter dazugeben. Tonkabohnenabrieb unterrühren.
Jeweils ca. 1 TL Teig in die einzelnen Mulden der Form geben, damit nichts überläuft. Beim Backen bildet sich jedoch so ein kleines goldiges Ei auf der Oberfläche. So typisch für Madleines, die bleiben nicht flach....
Auf der untersten Schiene im Backofen ca. 5-7 min backen, bis sie goldbraun sind. Wiederholen bis der Teig aufgebraucht ist. Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.



Dienstag, 18. März 2014

Tapas Trilogie

Dieses Mal geht's wieder mit auf kulinarische Weltreise. Nach Spanien.
Spanien heißt eigentlich für mich Paella, denn damit verbinde ich  Kindheitserinnerungen. Mit den Eltern vor vielen, vielen Jahren in einem kleinen Ort in Spanien zweimal hintereinander am gleichen Ort Ferien gemacht und einmal in der Woche eine Paella genießen drüfen. Hausgemacht von der Inhaberin einer kleinen Pension. An den Geschmack kann ich mich heute noch erinnern. Leider habe ich nie mehr eine Paella gegessen, die der von damals annähernd gleich kam. Da die Paella im kleinen Stil schon sehr aufwendig ist, gibt es bei mir heute 'nur' Tapas. Eine Trilogie. Rosmarin-Kartoffeln, Datteln im Speckmantel und Hähnchen in Honig-Senf Sauce.


Rosmarin Kartoffeln:
(für zwei)
ca. 500 g Kartoffeln
Salz, Pfeffer,
Pimenton de la Vera (geräuchertes mildes Paprikapulver)
1-2 Zweige Rosmarin

Backofen auf 200 °C vorheizen. Kartoffeln waschen, schälen und in kleine Würfelchen schneiden. In eine kleine Auflaufform geben un dmit Salz, Pfeffer und etwas geräuchertem Paprika würzen. Olivenöl drüber geben und gut vermischen. Rosmarin waschen und die Nadeln abstreifen und zu den Kartoffeln geben. Im Backofen ca. 20 min backen. Man kann die Kartoffeln natürlich auch in der Pfanne braten, dabei mehrfach wenden.




Datteln im Speckmantel
ca. 10 getrocknete Datteln
5-10 Scheiben Bacon
1-2 EL Olivenöl
Baconscheiben halbieren oder ganz um die Dattel wickeln. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die ummantelten Datteln langsam knusprig braun braten.


Huhn in Honig-Senf Sauce
1 Hühnerbrustfilet
1 Knoblauchzehe
2 EL mittelscharfer Senf
2 EL Honig
2 EL Weißweinessig
4 EL Olivenöl


Hühnerbrust in kleine Würfel schneiden. Knoblauchzehe fein hacken. Knoblauch,Senf, Honig, Essig und Öl miteinander verrühren und die Würfel inder Marinade mindestens 20 min besser eine Stunde marinieren. In einer Pfanne langsam durchbraten und mit der restlichen Marinade ablöschen und noch etwas durchziehen lassen.



Hier ein kleiner Nachtrag:
Eigentlich sollte dieser Post ja zur kulinarischen Weltreise zählen, tja, wenn man aber nicht lesen kann...
Es werden bei diesem Event nur vegetarische Gerichte akzeptiert und die oben genannten sind weit weg von vegetarisch! Ein kleiner Fauxpax.
Mir ist dazu aber trotzdem noch was eingefallen... demnächst hier.

Dienstag, 11. März 2014

Die guten ins Töpfchen.....- Kali Dal

Da ich Linsen ja sehr gerne mag (wie bereits schon an anderer Stelle erwähnt hier oder hier), kommt mir dieses Blog-Event von Tina's Lunch for One gerade recht, um mal wieder ein Linsengericht auf den Tisch zu bringen. Deshalb Dal. Indisch. Scharf, aber nicht so sehr. Da gibt's ganz andere traditionelle Speisen...

Dal gehört in Indien zu den Grundnahrungsmitteln und wird meist mit Rotis, einem dünnen Fladenbrot aus Mehl und Wasser, gegessen. Mal mehr oder weniger suppig. Je nach Region wird Dal mit unterschiedlichen Linsen und Gewürzen zubereitet. Im Norden eher mit wärmenden Gewürzen, im Süden dann mit scharfen, auch mal säuerlichem Geschmack. Aber immer sehr aromatisch.

Für dieses nordindische Gericht habe ich braune Linsen verwendet, obwohl man eigentlich schwarze verwenden soll, denn Kali heißt schwarz.... und auch die Sahne ist nicht so typisch indisch, war aber noch ein Rest da und verfeinert dieses Gericht noch ein bißchen.
Damit es auch schön im Haus duftet, werden die Gewürze oder Gewürzmischungen immer erst in etwas Öl angebraten, da sich hier die vollen Aromen entfalten.


Kali Dal
(zwei Portionen)

125 g braune oder schwarze Linsen
1/2 Zwiebel, gerieben
1 Knoblauchzehe, gehackt
2 cm Ingwer
1 rote Chili
4 EL Öl
1 EL gemahlener Kreuzkümmel
1 EL gemahlener Koriander
1 TL Salz
2 EL Garam Masala
4 EL Sahne

Die Linsen mit 1 l Wasser zum Kochen bringen und köcheln lassen, bis sich die Linsen weich anfühlen oder aufplatzen. Abgießen und Kochwasser auffangen.
Geriebene Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chili fein hacken oder im Mixer zerstoßen. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelmischung darin bei großer Hitze und unter ständigem Rühren anbrate. Kreuzkümmel und Koriander hinzufügen und kurz weiterbraten. Die Linsen mit Salz und Garam Masala unterrühren. Mit etwas Kochwasser ablöschen und ca. 10 min köcheln lassen. Ausschalten. Sahne unterrühren und kurz durchziehen lassen.

Und diejenigen, die Probleme mit der Verdauung haben, können dann in den Straßen von Mumbai bei den netten Ladies Gewürzpäckchen kaufen, die helfen (sollen...)


Montag, 3. März 2014

Die Toleranz auspegeln: Scharfer Rotkohl und Tofusteaks

ES GIBT TOFU.....!
Mit diesem Satz wird der aktuelle Tages-Toleranzpegel ausgelotet.
Der reicht von: keine Antwort über 'Och Mann...' bis xxxx!(das darf man hier nicht sagen..)
Gemurmeltes.. "Trockenes, gummiartiges Zeug. Ohne jeglichen Geschmack. Öko-Zeug. Grau-braunes Etwas..."
Quatsch, man muss ihn nur richtig handhaben und gut marinieren, dann ist alles ok. Keine Panik.

Warum muss man Tofu essen? Man(n) muss nicht, man(n) kann. Darf. Soll? Das ist Einstellungssache.
Ich mag aber nicht immer Fleisch essen und nur von Gemüse knurrt's mir bald wieder im Magen. Und da in Tofu viele Proteine zu finden sind, nämlich Sattmacher, - gibt es ihn auch mal als Fleischersatz. Also, ausprobiert....

In Soja getränkt und frittiert....Achtung, spritzt wie die Hölle und kann Brandmale geben... Verschiedentlich gewürzt und angebraten. Zu wenig Öl, das Gewürz klebt am Pfannenboden und der Tofu ist so neutral als wie zu Beginn...Dieses Mal im Backofen gebraten. Vorher mit Gewürz bepulvert (etwas Salz nicht vergessen, ist schon geschmackswichtig) und mit Öl eingepinselt. Brutzelt allein. Ohne Brandmale. Perfekt.
Würzen und marinieren kann  man ihn nämlich genauso, wie man das Fleisch würzen würde, einfach ausprobieren, es passiert nix....
Ach so, und der Kohl. Der Gute. Der kommt ziemlich scharf und knackig daher. In asiatische  Aromen verpackt. Ganz anders als man ihn vielleicht nur aus der Dose kennt....


Scharfer Rotkohl und Tofusteaks
(diesmal für drei):

1 Pckg Tofu natur, 250 g
1 EL Fünf-Gewürze Pulver
Salz
8 EL Öl
6 EL süßscharfe Chilisauce
1 EL Sesam
1/2 kleiner Rotkohl
1/2 rote Chilischote
1-2 cm Ingwer
6 getrocknete Pflaumen
2 Frühlingszwiebeln
2 EL brauner Zucker
5 EL Sojasauce
50 ml asiatischer Kochwein
2 EL Reisessig





Ofen auf 200 °C Ober-Unterhitze vorheizen. Tofu mit Küchenpapier abtupfen und in sechs Scheiben schneiden. In eine Auflaufform geben und mit Fünf-Gewürze Pulver, Salz und 4 EL Öl beidseitig einreiben oder bepinseln. Ca. 10 min marinieren und 20 min backen. Zwischendurch wenden. Süßscharfe Chilisauce und Sesam verrühren, die Tofuscheiben beidseitig damit bepinseln und weitere 5 min backen. Herd ausstellen und Restwärme verwenden.

Rotkohl halbieren und den Strunk entfernen. In feine Streifen schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Chili in feine Ringe schneiden. Das Weiße von den Lauchzwiebeln längs in feine Streifen schneiden. Pflaumen klein schneiden.

Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen und die Rotkohlstreifen darin anbraten. Zucker, Chili und Ingwer dazugeben und weiter 2 min anbraten. Mit Sojasauce, Kochwein und ca. 50 ml Wassser nacheinander ablöschen. Alles etwa 5 min weiterdünsten. Pflaumen, Zwiebeln und Essig dazugeben und kurz mitgaren. Abschmecken. Sesamöl darüberträufeln.

Den Tofu aus dem Ofen nehmen und mit dem Rotkohl zusammen anrichten. Wer mag, kann die Chilisauce und oder etwas Sojasauce dazu reichen.